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Es werden Posts vom September, 2014 angezeigt.

BBQ Party

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Mein Herz schlägt mir bis zum Hals als ich das Mikrofon in die Hand nehme und darauf warte, dass es ein wenig ruhiger im Raum wird. "Konbanwa! Hajimemashite." (Guten Abend. Ich möchte mich gerne vorstellen.) "Konbanwaaaa!" schallt es zurück. "Watashi no namae wa Miriya desu. Watashi wa 18 sai desu." (Mein Name ist Mirja und ich bin 18 Jahre alt.) Ein Raunen geht durch die Reihen. Daran muss ich mich wohl gewöhnen. Ich sehe für japanische Augen eher wie 23 aus.  Ich erzähle was ich in der Ai Hope Church arbeite (Englischunterricht für einmal 2 Grundschülerinnen und zum anderen ein Ehepaar Ende 40), was meine Hobbies sind und wer meine Familie ist. Dabei schaffe ich es mich nicht selten in der Silbenreihenfolge und aneinander Reihung der Worte zu vertun. Nicht zu schweigen von den Wörtern, die ich einfach übergehe.  Aber am Ende ist glaube ich trotzdem ganz gut rüber gekommen was ich sagen wollte und ich wurde gelobt, also kann es nicht sooo schlimm

Es gibt sone und solche...

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Es gibt sone... und solche... und dann gibts noch janz andere... aber ditt sind die schlimmsten.  (Die bekomm ich so schlecht auf und dann kracht es immer fürchterlich) ^^ _________________________________________________ Ich nehme mir die letzten Flyer aus der kleinen Tasche und laufe mit klopfendem Herzen auf die Briefkästen zu, die an der Wand angebracht sind. Plötzlich höre ich Schritte. Vor mir kommt ein junger Japaner die Treppe herunter. Mein Herz rast noch schneller. Es ist das eine Flyer zu verteilen, aber den Hausbewohnern zu begegnen eine vollkommen andere. Aber er grinst mich nur an. Er hat sich seine Haare braun gefärbt. Dieses typische braun, dass nur Asiaten färben können. Ich hab es zumindest noch nie in Europa als natürliche Haarfarbe gesehen. Ich verbeuge mich entschuldigend. "Ohayou gozaimasu!" (Guten Morgen!) In der Hand hält er eine Kabeltrommel von der er nach und nach das Kabel abrollt. Schnell schiebe ich die Fly

Tag 12

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Ich trete einen Schritt vor. Die Kassiererin begrüßt mich und nickt mir zu. Ich nicke zurück und versuche höflich aus zu sehen. Sie schiebt meinen grauen Korb zurecht und fängt an, die Artikel an dem Scanner vorbei zu ziehen und in den rosa Korb vor sich zu legen. Ich warte geduldig und sehe dabei zu wie die Zahlen auf der Kasse ansteigen: 170...368...793...1390....Ich muss mich noch ein wenig daran gewöhnen, dass ein Einkauf hier gut und gerne mal 2000 Yen kostet... Ich lege ihr einen 10.000 Yen Schein in die Schale und zucke bedauernd mit den Schultern. Leider habe ich es nicht kleiner. Sie lächelt aber weiter freundlich, steckt den Schein in die Kasse. Es rattert kurz, dann hat die Kasse zu ende gerechnet und mein Wechselgeld kommt raus. Sie zählt es vor mir laut nach und überreicht es mir dann mit beiden Händen gemeinsam mit dem Kassenbon. Ich lade den rosa Korb auf meinen Wagen und laufe weiter. Einen Meter weiter stehen die "Packstationen": Tische mit Tüten-"spende

Tag 3

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"Da schau!" Ich deute auf den kleinen Laden an der Ecke. "Das Restaurant sieht doch so aus wie Aaron es uns empfohlen hat, klein und muffig!" Wir lachen und überqueren den Zebrastreifen, nicht ohne vorher einen prüfenden Blick in beide Richtungen zu werfen, denn in Japan muss man zwar am Zebrastreifen halten, aber das tut in Wirklichkeit kein Japaner. Ich werfe einen kleinen Blick durch das schmale Fenster und streife den Blick von einem der Köche der hinter der Theke steht und uns neugierig beobachtet. Schnell trete ich einen Schritt nach vorne, weg vom Fenster. Jedes Mal wenn mich jemand so anschaut fühle ich mich als ständen die Worte "baka gaijin" (dummer Ausländer) auf meiner Stirn tätowiert auch wenn das natürlich absoluter Blödsinn ist.  Wir starren einige Minuten ratlos auf die Karte bevor du dir ein Herz nimmst und vor mir durch die Tür gehst. Eine Frau steht gleich bereit und führt uns lächelnd zu unserem Tisch, der so designed ist, dass ma

Endlich da!

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Ich liege auf meinem Bett und starre auf die weiße Wand über mir. Der Ventilator läuft in einem fort neben mir, aber mein Schlafanzug klebt schon nach wenigen Sekunden an meinem Körper. Es ist gar nicht mal so spät. Vielleicht 9 Uhr abends, aber ich habe das Gefühl jeden Moment einzuschlafen. Nicht, dass ich nicht allen Grund hätte! Immerhin bin ich seit dem 1. September um 7 Uhr morgens wach und jetzt ist es 9 Uhr am 2. September. Ich durfte an diesen letzten Monaten und vor allem den letzten zwei Tagen so unendlich viel empfangen und das nicht nur im materiellen Sinne. Vielen Dank an alle Freunde, die nochmal gekommen sind um mich zu sehen und meine Löffelliste mit mir abzuhaken. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und wird mir ewig im Gedächtnis bleiben. Vielen Dank an meine Eltern, die die letzten 18 Jahre mit mir ausgehalten haben und trotzdem die zwei Tage in Deutschland so liebevoll mit mir verbracht haben. (Sie hätten ja auch arbeiten können, oder feiern, dass ich endlich