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Tag 15 - Highway to Heaven

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Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen. Der Nebel ist inzwischen so dicht, dass ich keine 50 Meter weit blicken kann und auch der Weg hinter uns wird wieder von dem nassen grau verschluckt. Meine Kleider sind wieder nass, aber dieses Mal vor Schweiß und der kalte Wind der hier weht bringt mich zum frösteln. Vor uns erhebt sich im trüben Licht der auggehenden Sonne eine Ruine. Keine Menschenseele ist zu sehen, nur die Verpackungsreste auf dem Boden lassen menschliches Eindringen erahnen. Durch den Nebel dringen die verzerrten Stimmen der Moezzine an meine Ohren und ich zucke zusammen als zwei Krähen über unsere Köpfe fliegen. Welcome to Mount Tatort....äh Tabor. 07:20 - 28º - +555m - Mt. Tabor (Ort an dem Jesus in den Himmel aufgefahren ist) Die Tatsache,  dass wir zu dieser nachtschlafenden Zeit schon auf der Spitze des Berges sind ist nur unserer brillianten Idee geschuldet an diesem Morgen früher aufzustehen (5:00) und mit der Sonne den Berg hochzuklettern. Beladen ...

Tag 14 - Ein Pilger light to go bitte!

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13:00 - 33º - +2 Meter - Irgendwo im nirgendwo Das Wasser tropft mir aus den Klamotten,  die klitschnass an meinem Körper kleben. Als Erklärung für diesen Zustand mögen die Worte meines Vaters von vor zwei Tagen genügen: Oh nein. Ich hab die Badesachen vergessen. Die zwei jungen Israelis sitzen jetzt wieder am Becken und ich hab mich lieber aus dem Staub gemacht (Wasser + weißes Top + Männer = nix gut) Die zwei sind heute morgen um 4 Uhr schon los gelaufen und waren zum Sonnenaufgang auf dem Berg den wir gestern mühevoll erklommen haben. Innerhalb von 6 Tagen sind sie den Israel National Trail von Dan nach Migdal gelaufen. (Das ist weeeit!) Und sie wollen noch bis ganz in den Süden nach Eilat. Dagegen wirkt unser Wanderplan etwas lächerlich,  aber ich bin sehr zufrieden mit dem Tempo, dass wir halten und das mit so einem Krüppel wie mir. Die letzten zwei Nächte waren wirklich nicht sehr Pilger-like, eher Pi...

Tag 13 - Dieser Weg wird kein leichter sein

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Liebes Tagebuch, Heute war ein sehr anstrengender Tag .  Zuerst musste ich schon um 8 Uhr aufste hen ! ! Mein Butler John hat zum Glück alles für die Reise bereit gemacht ,  während ich mich der Schönheitspflege gewidmet habe. Nach einem ausgiebigen Frühst ück war dann auch die Kutsche bereit und wir konnten uns auf den Weg nach Tiberias machen. Rechts die blühenden Wi esen. Links der See und so manche reife Mango fiel mir in den Schoß wenn wir durch eine O bstplantage fuhren. Das Wetter ist fantastisch, aber jetzt bin ich doch sehr erschöp ft .  Ich werde dem Kutscher sagen, er soll etwas weniger hektisch reiten. Butler John sagt, der morgige Tag wird nicht so anstren gend .  Das freut mich sehr für ihn. Der Arme muss die ganze Stre cke zu Fuß gehen. Ich würde ihn ja in der Kutsche mitfahren lassen, aber dann wäre für meine Bücher kein Platz mehr. Ich werde nun doch auch schlafen gehen...

Tag 12 - You called me out upon the waters

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Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme n icht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen. - Jesaja 43,2 Wasser und Feuer. Verzweiflung, die mich ersticken wollte und Wut, die letztlich mich verbrannte. Dieser Tag hatte von beidem genug.  (Und ich jetzt auch). Heute morgen musste ich mich aus dem Bett quälen. Nach einer viel zu kurzen Nacht und dem Gedanken im Kopf, dass jetzt alles auf einmal gehen muss, weil wir sonst jegliche Chance vertun noch in Galiläa wandern zu gehen. Gehetzt zur Bahn. Gehetzt zum Bus. KAUM INTERNET! ! (Ich fürchte ich bin von den israelischen wifi-Bussen schon viel zu verwöhnt) Und dann brachte uns der Anschlussbus auch nicht bis dahin wo ich es eigentlich geplant hatte. Verzweiflung und Wut gaben sich die Klinke in die Hand. Aber dieser Spruch aus Jesaja, der heute in der Losung stand, ging mir nicht aus dem Kopf und ich glaube ich habe lange nicht ...