Sayonara!

"Papa Beru"
Ich kann kaum ein Wort raus bringen. Wir umarmen uns und ich weiß nicht wer wen hält. 
Ich merke wie mir die Tränen in die Augen schießen und was ich dann sage kommt aus dem Herzen: I'm gonna miss you soo much! 
Wir lösen uns wieder, du schaust mich an und ich sehe, dass auch deine Augen feucht sind. Wir lachen beide verlegen. Noch ist es nicht Zeit, aber bald. 

Abschied nehmen ist super hart und ich hätte nicht gedacht, dass es so emotional ablaufen würde in einem Land, das für seine Distanziertheit und sein Pokerface bekannt ist, aber das tut es. Die letzten Tage waren erfüllt mit Packen, putzen, arbeiten. Und mit jeder Menge Freunden, die jetzt so häufig kommen wie es ihnen möglich ist um uns noch zu sehen. Geschenke und Karten. Umarmungen und Tränen. Die Japaner haben mir so viel geschenkt (und das meine ich nicht nur im materiellen Sinne).
Die Frauen der Ai Hope Church :D
Was mir am meisten bedeutet: ihre Freundschaft! (Das hört sich jetzt vielleicht kitschig an, ist aber so ^^)
Sie bedeutet mir so viel, weil ich nicht damit gerechnet hätte und am Anfang (wie immer) einen schwierigen Start hatte, was die Freunde angeht. Der Grund ist einfach, aber verheerend.
In Japan ist es nicht unüblich, dass das Verhalten der Menschen vor und hinter deinem Rücken seeehr auseinander gehen. In Deutschland bekommt man doch sehr schnell mit wenn dich jemand nicht leiden kann. Aber in Japan hat man mitunter keinen Schimmer. Hinzu kommen die andere Körpersprache und Stille, das Lächeln und Abwehren jeglicher Entschuldigung oder Dankesworte.

Am Anfang sah ich es einfach als meine Aufgabe an mich mit bestimmten Leuten zu treffen. Das war meine Arbeit, sie machte Spaß, aber so wirklich Freundschaften entstanden dadurch nicht. Bei einem Mädchen habe ich das besonders gemerkt: Ich hatte das Gefühl: Eigentlich spielen wir uns hier beide nur was vor!
Kana und Abe
Ich weiß nicht was in mir vorgegangen ist, vielleicht hat mich der Geist auch in der Hinsicht verändert: Ich fing an, mich wirklich von mir selbst aus für die Leute zu interessieren. Natürlich kann ich sie immer noch nicht alles fragen (Japanesisch und so -.-) aber auch so ist eine kleine Pflanze der Freundschaft gewachsen und es wird harte Arbeit sein, sie nicht zum vertrocknen zu bringen.

Ich liebe das Worte des Fuchses im Buch "Der kleine Prinz" (Kap XXI):

"[...] Was heißt >zähmen<?"
Sayuri und Tomoko
"Das ist eine Sache, die allzu sehr in Vergessenheit geraten ist", sagte der Fuchs. "Es bedeutet >Bande knüpfen<."
"Bande knüpfen?"
"Gewiss", sagte der Fuchs. "Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Junge, wie hunderttausend andere kleine Jungen. Und ich brauche dich nicht. Und du brauchst auch mich nicht. Ich bin für dich nur ein Fuchs, gleich hunderttausend anderen Füchsen. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzigartig auf der Welt sein. Ich werde für dich einzigartig auf der Welt sein. ..."
[...]
Der Fuchs verstummte und sah den Prinzen lange an:
+ Abe
"Bitte...zähme mich!", sagte er.
"Ich möchte gern", antwortete der kleine Prinz, "aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss Freunde 
finden und viele Dinge kennen lernen."
"Man kennt nur die Dinge, die man zähmt", sagte der Fuchs. " Die Menschen haben keine Zeit mehr, etwas kennen zu lernen.  Sie kaufen sich alles fertig im Laden. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund haben möchtest, zähme mich!"
"Was muss ich dafür tun?", sagte der kleine Prinz.
Misa
"Du musst geduldig sein", antwortete der Fuchs. "Du setzt dich zuerst ein Stück weit entfernt von mir ins Gras. Ich werde dich aus dem Augenwinkel beobachten und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse. Aber jeden Tag wirst du ein bisschen näher heranrücken. ..." 
[...]
Also zähmte der kleine Prinz den Fuchs. Und als die Stunde des Abschieds nahe war:
"Ach!", sagte der Fuchs, "ich werde weinen."
"Du bist selbst Schuld", sagte der kleine Prinz, "ich wünsche dir nichts Übles, aber du wolltest ja, dass ich dich zähme. ..."
"Gewiss", sagte der Fuchs.
"Aber du wirst weinen!", sagte der kleine Prinz.
"Gewiss", sagte der Fuchs.
"So hast du nichts damit gewonnen!" 
"Ich habe daran gewonnen", sagte der Fuchs.
Ayano und Hiroko

Liebe Ayano,

Du hast mich gezähmt.
Jetzt bist du nicht mehr eine Japanerin unter vielen hunderttausend, sondern du  bist einzigartig geworden für mich auf dieser Welt.
Wir saßen in einiger Entfernung und haben uns nur aus den Augenwinkeln angeschaut, ohne zu reden, denn wir sprechen nicht dieselbe Sprache, aber du bist immer ein Stückchen näher gerückt und meine Freundin geworden.
Ich werde weinen, aber ich danke dir, dass ich durch dich so viel gewonnen habe!

Deine Mirja

Dear Ayano,

You have tamed me.
Now you're not just one of thousands of Japanese girls but you are unique and one of a kind for me.
At the beginning we might have "sat in a distance" and looked at each other from the corner of our eye, without talking, since we don't have the same mothertounge but you came closer and you became my friend.
I will cry but I want to thank you for all the things we shared and won.

With Love,
Mirja


Misaki, Uchi, Misato, Yuya



Mädelstag mit Arisa

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Kyoka

Sie hatte viel zu leiden: Mami-sensei <3

Misaki

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