家族・Familie・Es war schon immer mehr als ein Gotteshaus


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Beim großen Weihnachtsdekorieren kommt niemand ungeschmückt davon |
Ich bin ein Kirchenkind. Von klein auf bin ich in den Gottesdienst gegangen und gegangen worden. Dabei habe ich allerdings nie die Erfahrung gemacht, in einer einzigen Gemeinde groß zu werden. Ich bin in der Landeskirche und in der FEG in den Kindergottesdienst gegangen. Ich bin mit 8 Jahren getauft worden, weil ich damals keinen Sinn mehr darin gesehen habe, noch weiter zu warten. (Mein Wieder-Geburtstag ist übrigens in 2 Tagen am 5. Dezember ^^.) Ich liebe bis heute die Predigten meiner Mutter. Meine Teenkreis- und Jugendzeit habe ich in einer Landeskirchlichen Gemeinschaft in Bad Homburg verbracht. Auch in Japan habe ich verschiedene Gemeindeformen erlebt. Internationale und indigen Japanische. Ich wusste also schon immer, dass Kirche nicht gleich Kirche ist. Gemeinde manchmal gleich Kirche und häufig nicht gleich Gemeinde.
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Kawaramachi, Kyoto |
Natürlich ist eine Gemeinde aus dem Ruhrpott anders als eine Gemeinde auf der Schwäbischen Alb, anders als eine Gemeinde im Zentrum von Berlin, anders als eine kleine Gemeinde in Kyoto.
Und Gott sei Dank ist dem so. Was für einen Mangel an Fantasie unterstellen wir unserem Schöpfer wenn wir behaupten, es gäbe nur eine Art, Gemeinde zu leben. Natürlich werden dabei auch Fehler gemacht. Denn Newsflash: Christen sind immer noch Menschen. Die größte Stärke entfaltet das Konzept Kirche da, wo wir einander innergemeindlich und über Gemeindegrenzen hinweg stärken (oder wie man in Kanaanäisch sagt: die Last des Anderen tragen). Und ein Aspekt, den ich nicht müde werde zu betonen: Von einander lernen! Also stellen wir uns doch mal die Frage:

Was lerne ich in der Mustard Seed Church?
Über Länder- und Kulturgrenzen hinweg Glauben teilen.
Die Mustard Seed Christian Church ist eine Internationale Gemeinde. International heißt hier: einige Amerikaner, ein paar Koreaner, ein paar chinesisch Sprachige Mitglieder und zum allergrößten Teil Japaner. Wenn ich am Wochenende mit meinen Freunden unterwegs bin, heißt das meistens, dass ich die einzige Nichtasiatin bin. Das ist unter anderem aufgrund der Sprache durchaus herausfordernd, aber vor allem ist es lehrreich.
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Blick auf Kyoto vom Daimonji |
Ich bin, wie bereits erwähnt, durchaus nicht unerfahren und rein auf die Zeit bezogen, dich ich als Kind Gottes auf dieser Erde verweile, bin ich wohl eine der ältesten Christen in der Gemeinde. Trotzdem fühle ich mich in regelmäßigen Abständen (nämlich an jedem Wochenende) wie ein Kleinkind im Glauben, wenn ich mit meinen Freunden rede. Immer wieder kollidiert die Art, wie wir Denken und Leben miteinander. Immer wieder merke ich, wie anders sie leben und werde davon inspiriert, ermutigt, angespornt, mehr zu fragen, mehr zu lernen und vor allem Jesus mehr zu lieben.
Leidenschaftlich leben, lieben, dienen.
Ich höre Geschichten von Menschen, die sich trotz dem Widerstand ihrer Familie haben taufen lassen und die nie aufgehört haben für ihre Angehörigen zu beten. Ich treffe Menschen, die auf ihrer Arbeitsstelle nicht von ihrem Glauben reden können und solche, die es in jeder freien Minute tun. Ich sehe Menschen, die Jesus davor gerettet hat, sich ihr Leben zu nehmen. Menschen, die heute ihren Wert nicht mehr von der Meinung anderer fest machen, sondern sich über alle Maßen von Gott geliebt wissen und deshalb anderen dienen können. Und ich habe festgestellt, dass Gott mein Gebet sehr ernst genommen hat, als ich ihm gesagt habe, dass ich in Japan leben möchte, um zu lernen.

Und wie dankbar bin ich Jesus, dass er uns vereint. Über alle Ländergrenzen, Kulturunterschiede, Sprachbarrieren und konfessionelle Differenzen hinweg.
Vielen Dank für das Teilen und sehr schön geschrieben!!!
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