Tag 13 - Dieser Weg wird kein leichter sein
Liebes Tagebuch,
Heute war ein sehr anstrengender Tag. Zuerst musste ich schon um 8 Uhr aufstehen! ! Mein Butler John hat zum Glück alles für die Reise bereit gemacht, während ich mich der Schönheitspflege gewidmet habe. Nach einem ausgiebigen Frühstück war dann auch die Kutsche bereit und wir konnten uns auf den Weg nach Tiberias machen.
Rechts die blühenden Wiesen. Links der See und so manche reife Mango fiel mir in den Schoß wenn wir durch eine Obstplantage fuhren.
Das Wetter ist fantastisch, aber jetzt bin ich doch sehr erschöpft. Ich werde dem Kutscher sagen, er soll etwas weniger hektisch reiten.
Butler John sagt, der morgige Tag wird nicht so anstrengend. Das freut mich sehr für ihn.
Der Arme muss die ganze Strecke zu Fuß gehen. Ich würde ihn ja in der Kutsche mitfahren lassen, aber dann wäre für meine Bücher kein Platz mehr.
Ich werde nun doch auch schlafen gehen. Der Tag hat mich wirklich stark gefordert.
Mit freundlichen Grüßen oder wie man heute sagt: Shabbat Shalom!
Prinzessin Mirja
Bis zum Frühstück wäre dieser Eintrag nicht mal gelogen gewesen und ich hätte auch sicher diese Variante dem Wandern vorgezogen, aber im Rückblick wäre das wohl das langweiligste Ergebnis überhaupt gewesen.
Die realen Geschehnisse weichen daher minimal von der Erzählung ab.
Da das Pilgerhaus in dem wir genächtigt hatten (und dessen Namen ihm nicht gerecht wird) so schön war kamen wir erst um halb zehn dazu unsere Beine Richtung Tor zu bewegen und den staubreichen Tag eines Wanderers anzugehen.
Blühen tut hier auch nichts. Im Gegenteil: Das Gras ist so ausgetrocknet, dass es sich anfühlt als würde man über stacheln laufen.
Aber es tut gut einfach in Bewegung zu sein und mir der Zeit werde ich auch relaxter was das überqueren von umzäuntem Gelände angeht.
Genau zur Mittagszeit, also der Zeit in der die Sonne in Topform ist, hatten wir die Wahl zwischen hohem Berg und flacher Straße. Die Antwort war nicht schwer: S...Berg
Zwischenzeitlich war die Felswand so steil, dass sie Handgriffe eingelassen hatten und ohne die das Weiterkommen auch schlecht möglich gewesen wäre. (Es sei denn man boldert gerne)
Oben angekommen hatte es zwar nicht solche Temperaturen wie in Masada, aber dafür auch weniger Schatten = 0.
Selten habe ich mich so über Wind und vor allem einen Baum gefreut.
Und dann fanden wir gleich 3 mit Ausblick auf den ganzen See.
Nach einer langen Mittagspause sind wir dann weiter gelaufen und erreichten wie angekündigt um 17:30 unser Hotel in Tiberias. (An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass mir Tiberias wesentlich sympathischer war als Tel Aviv. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Shabbat war und daher keine Autos fuhren. Wenn das der Fall war will ich das in Deutschland auch!) :D
Zum Abendessen gingen wir zu einem kleinen Laden an der Ecke.
Es sah etwas heruntergekommen aus und war ganz leer bis auf den Besitzer, der mit Zigarette und schielendem Blick zwischen den Tischen an der Straße stand.
Ich werde auf Google Maps ein Sternchen an diese Stelle setzen.
Ich habe noch nie so eine gute Falaffel Pita mit Pommes gegessen.
Es war unglaublich lecker und obwohl wir uns eine Portion geteilt haben waren wir beide danach pappsatt.
Mein Vater war danach noch ein wenig am Stand und danach so fix und foxy, dass er schon vor zehn eingeschlafen war, während ich noch bis 12 Uhr Einschlafprobleme hatte.
Notiz an mich selbst:
Berge sind schwerer, aber more fun! Trau dich!
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