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Tagebuch einer Auswanderin - September: Der Umzug

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  Grüße gehen raus an Adrian Plass für  die Formatidee mit seinem Buch "Tagebuch eines frommen Chaoten". Sehr zu empfehlen! ;) 01/09/21                                                                                                                                              Der letzte Monat ist angebrochen. 9 Monate bin ich jetzt erst in Berlin und trotzdem sitze ich wieder auf gepackten Koffern. Naja. Eigentlich ist in meiner Wohnung noch herzlich wenig gepackt. Jedes Mal, wenn ich daran denke, dass ich das ganze Zeug in Kartons packen oder los werden muss, fange ich wieder an zu seufzen und beschäftige mich schnell wieder mit anderen Dingen, um die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Etwas sagt mir, dass das auf Dauer eventuell nicht die beste Taktik sein könnte. 03/09/21                                                                                                                                             Ich habe Besuch. Wieder eine tolle Ausrede, um nicht am Projekt

Und plötzlich steht die Welt Kopf...

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  Die Brücke im Himmel "Du musst dich auf diese Bank stellen und durch deine Beine schauen. Dann sieht es so aus als würde die Landbrücke wie eine Brücke am Himmel stehen." Shin macht es mir vor, aber ich kann mich noch nicht so ganz dazu durchringen, mich in diese Position zu bringen. Die Japaner*innen um mich herum haben scheinbar überhaupt kein Problem damit, sich so ablichten zu lassen. Wenn man schon hier ist, muss man das anscheinend so machen. Ich winde mich innerlich. Mein Bauch erhebt große Einwände. Aber schließlich gewinnt doch mein Trotzkopf und ich stelle mich auf die Steinbank. Und plötzlich steht die Welt Kopf... Und plötzlich steht die Welt Kopf. Ich weiß nicht auf welches Jahr dieser Satz besser zutreffen würde als auf dieses. 2020. Egal ob privat oder global. Ich kenne Keinen, der behaupten könnte, dass dieses Jahr für ihn wie jedes andere gewesen wäre. Wir haben gerade erst Oktober, aber es fühlt sich so an, als würde dieses Jahr schon ein paar Jahrzehnte d

一人暮らし ・ Auszug, Umzug, Einzug

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"Hier Mirja! Die Karte ist für dich!" Ich nehme das Blatt, das Rosie mir schüchtern hinhält. "Das hier sind Blumen und das sind Regenbögen", erklärt sie mir und zeigt auf besagte blaue Blumen und rot-orangene Regenbögen. Mein Herz schmilzt. "Aw! Vielen Dank Rosie!" Ich zeige auf das blaue Tape, das sie in langen Streifen neben die Blumen geklebt hat. "Und ist das der Himmel?" Sie schüttelt (schon fast empört) den Kopf. "Nein das ist einfach nur schönes Band." Man muss sie einfach gern haben. ^^ Vorsichtig nehme ich Rosies Kunstwerk und schiebe die Tür zu meinem Zimmer auf. Ich stehe in einem hellen Tatami-Zimmer. Links befindet sich der geräumige Wandschrank und rechts vor mir in der Ecke steht das Bett. Dann steht da noch der russische Tisch meiner Gasteltern und der moderne Schaukelstuhl. An der mittleren Tür des Wandschranks prankt mein Name in großen Lettern. (Ich mochte es einfach schon immer, meinen Namen überall stehen zu haben.

Wunder

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Der Aufzug bewegt sich elendig langsam. Und dann auch noch in die falsche Richtung. Ich blicke auf die Uhr an meinem Handgelenk. Die Zeiger bewegen sich im Gegensatz zu diesem Faultier von Maschine mit einer geradezu gehässigen Geschwindigkeit.  Ungeduldig trete ich von einem Bein aufs andere und schaue zu der Rolltreppe, die für mich nicht zugänglich auf der anderen Seite der Glasscheibe fröhlich vor sich hinrollt. Ich blicke wieder auf die Anzeige des Aufzugs. Er hat es immerhin bereits in den zweiten Stock geschafft. Mit leichtem Auf- und Abspringen versuche ich, den Aufzug zu einem schnelleren Bewegungsablauf zu motivieren. Unbeeindruckt schleicht er die letzten Meter zu mir hinauf. Selbst die Türen öffnen sich quälend langsam. Ich steige ein. Drücke den Knopf für den ersten Stock, dann auf den Knopf "Tür schließen".  Der Erbauer kann diesen Aufzug nur als "Zen-Meditations-Übung" gemeint haben. Weder mein Hüpfen noch mein panisches auf die Uhr Schauen sch

Gott ist (nicht) tot - Ein Donnerstag in Nagasaki

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Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unsern Messern verblutet - wer wischt dies Blut von uns ab?  Mit welchem Wasser könnten wir uns reinigen?  Welche Sühnefeiern, welche heiligen Spiele werden wir erfinden müssen? Ist nicht die Größe dieser Tat zu groß für uns? Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen?  - Friedrich Nietzsche  Das mit der Atombombe war keine große Entscheidung. Zumindest keine, die mir Kopfschmerzen bereitete.  - Harry S. Truman (33. Präsident der USA) Wir spielen mit Kräften,   die bisher dem Allmächtigen vorbehalten waren.   - General Leslie Groves, Kommandant des "Manhattan Projekts"  Gott ist tot. Als der Mensch Gott tötete, tötete er damit das Maß für Gut und Böse.  Er tötete Gott und setzte sich an seine Stelle.  Er wollte selber entscheiden.  Selber unter

私の夢 ・ わたしのゆめ ・ Mein Traum

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私の夢 私の夢はカウンセラーになることです。 そのために神学を習って、今日本語を勉強しています。 人間はいつも質問がありますね。「私は誰ですか。」「夢は何ですか。」「人生の意味は何ですか。」「うれしい気持ちになるにはどうしたらいいですか。」 私は中学校の時から問題が悪くなりました。鬱と摂食障害がありました。 でもイエス様が私を愛してることを理解した時、私の問題がゆくりなくらりました。 8月に卒業しても、今も心理学の本を読んだり、レクシャーを聞いたり、パストラルケアについえて勉強したりしています。それを友達と先生に質問しています。 日本の生活は難しし、日本語はまだわからないし、すこしつかれます。今日も問題があっても、神様はいつもそばにいます。 それからもうはんとし日本語を勉強する予定です。9月にドイツへ帰った、日本の留学生と働くつもりです。それに将来に大学に入って、国際パストラルケアを学びたいと思っています。友達の人生の話をきいて、彼らを慰めて、私の話をシェアしたいとおもいます。 イエス様は私をあきらめませんでした。だからこそ私も他の人々をたすけたいと思っています。これは私の夢です。(Übersetzung kommt am Ende) Ich ziehe die Tür auf und betrete die kleine Sprachschule mit dem grauen Teppichboden. Als ich um die erste Ecke biege kommt mir schon eine Schülerin aus der Klasse über mir entgegen. Ich nicke und lächle ihr zu, bevor sie vor mir ins Treppenhaus abbiegt. Das Lehrerzimmer ist nicht so voll wie sonst. Alle tragen Gesundheitsmasken und an jeder Ecke steht Desinfektionsmittel für Schüler und Lehrer. Vorne an der Rezeption gebe ich meine Schülerkarte