Und Gott sah, dass es sehr gut war!
Mein Herz rast wie verrückt. Ich schaue auf die Zettel in meiner Hand und versuche die Buchstaben in der Dunkelheit zu entziffern. Unruhig trete ich von einem Bein auf das andere und murmele die Worte vor mich hin. Zwei kleine Mädchen laufen an mir vorbei und grüßen mich lächelnd. Ich grüße überrascht zurück und widme mich dann wieder meiner Andacht.
In wenigen Minuten soll ich in der Halle stehen und vor 30 Jugendlichen und Kindern auf Japanisch mein Zeugnis geben. (Ich hab mir natürlich auch ein super persönliches Thema ausgesucht! -.-)
Mein Stresslevel steigt mit jeder Sekunde exponentiell an. Irgendwann halt ich es auch hier, vor der Halle, nicht mehr aus und trete wieder nach drinnen.
Pascal sitzt mit Lakru und Arisa auf der Tribühne und alle drei lachen. Ich drücke ihm nervös die Kamera in die Hand. "Film bitte nicht von unten!" "Für meine Imotou mach ich doch alles!"
Ein paar Minuten später läutet die Zeituhr und langsam trudeln alle in die Mitte. Pascal legt mir die Hände auf die Schultern: "Das wird schon!" Lakru grinst mich aufmunternd an: "You just have to imagine that everyone is naked!" Ich starre ihn benebelt an und meine nur: "Ich glaube beten ist jetzt besser!" Und das tue ich als ich nach vorne trete und in die Gesichter der Japaner blicke.
"Konbanwa minasan!"
In wenigen Minuten soll ich in der Halle stehen und vor 30 Jugendlichen und Kindern auf Japanisch mein Zeugnis geben. (Ich hab mir natürlich auch ein super persönliches Thema ausgesucht! -.-)
Mein Stresslevel steigt mit jeder Sekunde exponentiell an. Irgendwann halt ich es auch hier, vor der Halle, nicht mehr aus und trete wieder nach drinnen.
Pascal sitzt mit Lakru und Arisa auf der Tribühne und alle drei lachen. Ich drücke ihm nervös die Kamera in die Hand. "Film bitte nicht von unten!" "Für meine Imotou mach ich doch alles!"
Ein paar Minuten später läutet die Zeituhr und langsam trudeln alle in die Mitte. Pascal legt mir die Hände auf die Schultern: "Das wird schon!" Lakru grinst mich aufmunternd an: "You just have to imagine that everyone is naked!" Ich starre ihn benebelt an und meine nur: "Ich glaube beten ist jetzt besser!" Und das tue ich als ich nach vorne trete und in die Gesichter der Japaner blicke.
"Konbanwa minasan!"
Hallo zusammen!
Heute sind Pascal und ich das letzte Mal mit euch beim GT Sports.
Ich hatte eine Menge Spaß in den letzten 10 Monaten, aber es gab auch ziemlich harte Zeiten.
Vielleicht können manche meine Geschichte verstehen, weil sie selber in einer ähnlichen Situation stecken: Ich kann mich häufig selber nicht leiden.
Ich bin nicht schön und kawaii (süß) und dünn wie japanische Mädchen. Ich bin nicht gut im Basketball spielen und auch mein Japanisch lässt zu Wünschen übrig.
Als ich 10 Jahre alt war kam ich aufs Gymnasium und meine Noten gingen den Bach runter. Ich kannte niemanden und hatte lange keine Freunde.
Jeder war so anders als ich und ich war die Seltsame. Zusätzlich war ich auch noch die einzige Christin.
Ich wusste immer, dass Gott mich liebt, aber so richtig glauben konnte ich das nicht. I dachte, dass es nichts liebenswertes an mir gibt und dass ich es also nicht verdient hatte.
Als ich 13 war, lud mich eine Freundin ein mit ihr in die Kirche zu gehen und dort traf ich im Teenkreis zum ersten Mal Leute, die mir ähnlich waren. Die die gleiche Musik hörten und an ähnlichen Dingen interessiert waren. Sie gaben mir das Gefühl, dass es in Ordnung ist wie ich bin.
Gott hat damals mein Gebet erhört und mir gezeigt wie seine Familie aussieht.
Aber Selbstzweifel sind etwas sehr langlebiges und resistentes.
I hatte zwar Freunde gefunden, aber meine Selbstzweifel reichten so tief, dass ich aufhörte Erwartungen zu haben um nicht verletzt zu werden.
Ich versteckte mich in meinem Zimmer und setzte mich hinter den Computer. Es gab sowieso niemanden, der mit mir Zeit verbringen wollte.
Ich kam nach Japan und hatte den tiefen Wunsch mich selber von Grund auf zu verändern und jemand zu werden, der von jedem gemocht wird. Aber ich habe ständig und immer wieder versagt.
Und trotzdem gibt es Menschen, die mich ihre Freundin nennen.
Als Kind war mein Lieblingslied: Vergiss es nie!
Der Refrain geht so:
Du bist gewollt! Kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur!
Ganz egal ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur!
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu!
Du bist Du. Das ist der Clou.
Ja, der Clou. Ja, du bist du!
Ich bin nicht perfekt und ich werde es niemals sein, aber ich kann lernen (zum Beispiel Japanisch!).
Und wir dürfen wissen, dass Gott uns an jedem Tag, in jeder Minute und genau jetzt unglaublich liebt und dass er uns nicht im Stich lässt, wenn wir uns zu ihm wenden.
In Genesis 1,27 lesen wir, dass Gott uns nach seinem Bild geschaffen hat: Wir sind gemacht für die Liebe und Beziehung zu ihm und anderen Menschen.
Und ein paar Verse weiter in 31 heißt es: Und Gott sah an, alles was er gemacht hatte, und siehe, es war SEHR GUT.
Wir müssen unseren Wert nicht mehr infrage stellen, wenn Er uns so sehr liebt, dass er sein Leben gab damit wir gerettet werden.
Es ist schön, dass es dich gibt!
Ich hätte noch eine ganze Menge zu sagen gehabt und die Geschichte ist bei weitem nicht vollständig, aber ich wollte die Gemüter nicht über die Maßen strapazieren und keinen Jungen von seinem geliebten Basketball abhalten.
Aber eines sollte doch noch gesagt werden. Ich habe dieses Thema gewählt, weil es eine große Rolle in diesem Jahr gespielt hat. Es war nicht immer offensichtlich, aber im Rückblick, basierten viele meiner Probleme, meiner Ängste und Zweifel darauf, dass ich mich nicht selber akzeptieren konnte und bei allem was ich mache Angst hatte, dass meine Freunde mich verlassen würden, sobald ich einen Schritt daneben tue. Zum anderen wurde es mir wichtig, weil ich einige Blicke hinter die Fassade Japans und meiner Freunde werfen durfte und was ich gesehen habe, hat mich sehr verletzt. In dem Sinn, dass es weh tat zu sehen, wie sich wunderbare Menschen, der Gesellschaft und der Harmonie zuliebe, runterspielen und runtermachen, sich selbst verstecken und verurteilen, auch wenn es absolut keinen Grund gibt und es keinem nützt. Es tut mir weh, so etwas bei Menschen zu sehen, egal ob Freund oder nicht, weil ich selber weiß wie es sich anfühlt und ich das niemandem wünsche.
Ich glaube es ist schmerzhafter als tatsächlich nicht gemocht zu werden, weil es sich an jeder Geste und jeder Freundschaft zweifeln lässt und das ist pures Gift, besonders wenn sich das auf deine Beziehung zu Gott ausweitet. Der Grund wieso ich nach Japan gekommen bin ist genau aus dem Gefühl heraus, dass ich ihnen erzählen wollte und immer noch will, dass Gott kein Gott der Scham ist, sondern der Ehre. Es heißt zwar: "Wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden." (Lk 14,11) aber ich glaube, das hat etwas mit Selbsterkenntnis (wir sind alle Sünder) und liebevollem Dienen und nicht mit Selbstgeißelung und -hass zu tun.
Mein Vater hat mal auf meine Selbstbeschimpfung gesagt: Beleidige nicht meine wunderbare Tochter!!
Ich glaube das gleiche sagt Gott zu uns.
Und Paulus schreibt:
Heute sind Pascal und ich das letzte Mal mit euch beim GT Sports.
Ich hatte eine Menge Spaß in den letzten 10 Monaten, aber es gab auch ziemlich harte Zeiten.
Vielleicht können manche meine Geschichte verstehen, weil sie selber in einer ähnlichen Situation stecken: Ich kann mich häufig selber nicht leiden.
Ich bin nicht schön und kawaii (süß) und dünn wie japanische Mädchen. Ich bin nicht gut im Basketball spielen und auch mein Japanisch lässt zu Wünschen übrig.
Als ich 10 Jahre alt war kam ich aufs Gymnasium und meine Noten gingen den Bach runter. Ich kannte niemanden und hatte lange keine Freunde.
Jeder war so anders als ich und ich war die Seltsame. Zusätzlich war ich auch noch die einzige Christin.
Ich wusste immer, dass Gott mich liebt, aber so richtig glauben konnte ich das nicht. I dachte, dass es nichts liebenswertes an mir gibt und dass ich es also nicht verdient hatte.
Als ich 13 war, lud mich eine Freundin ein mit ihr in die Kirche zu gehen und dort traf ich im Teenkreis zum ersten Mal Leute, die mir ähnlich waren. Die die gleiche Musik hörten und an ähnlichen Dingen interessiert waren. Sie gaben mir das Gefühl, dass es in Ordnung ist wie ich bin.
Gott hat damals mein Gebet erhört und mir gezeigt wie seine Familie aussieht.
Aber Selbstzweifel sind etwas sehr langlebiges und resistentes.
I hatte zwar Freunde gefunden, aber meine Selbstzweifel reichten so tief, dass ich aufhörte Erwartungen zu haben um nicht verletzt zu werden.
Ich versteckte mich in meinem Zimmer und setzte mich hinter den Computer. Es gab sowieso niemanden, der mit mir Zeit verbringen wollte.
Ich kam nach Japan und hatte den tiefen Wunsch mich selber von Grund auf zu verändern und jemand zu werden, der von jedem gemocht wird. Aber ich habe ständig und immer wieder versagt.
Und trotzdem gibt es Menschen, die mich ihre Freundin nennen.
Als Kind war mein Lieblingslied: Vergiss es nie!
Der Refrain geht so:
Du bist gewollt! Kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur!
Ganz egal ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur!
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu!
Du bist Du. Das ist der Clou.
Ja, der Clou. Ja, du bist du!
Ich bin nicht perfekt und ich werde es niemals sein, aber ich kann lernen (zum Beispiel Japanisch!).
Und wir dürfen wissen, dass Gott uns an jedem Tag, in jeder Minute und genau jetzt unglaublich liebt und dass er uns nicht im Stich lässt, wenn wir uns zu ihm wenden.
In Genesis 1,27 lesen wir, dass Gott uns nach seinem Bild geschaffen hat: Wir sind gemacht für die Liebe und Beziehung zu ihm und anderen Menschen.
Und ein paar Verse weiter in 31 heißt es: Und Gott sah an, alles was er gemacht hatte, und siehe, es war SEHR GUT.
Wir müssen unseren Wert nicht mehr infrage stellen, wenn Er uns so sehr liebt, dass er sein Leben gab damit wir gerettet werden.
Es ist schön, dass es dich gibt!
Ich hätte noch eine ganze Menge zu sagen gehabt und die Geschichte ist bei weitem nicht vollständig, aber ich wollte die Gemüter nicht über die Maßen strapazieren und keinen Jungen von seinem geliebten Basketball abhalten.
Aber eines sollte doch noch gesagt werden. Ich habe dieses Thema gewählt, weil es eine große Rolle in diesem Jahr gespielt hat. Es war nicht immer offensichtlich, aber im Rückblick, basierten viele meiner Probleme, meiner Ängste und Zweifel darauf, dass ich mich nicht selber akzeptieren konnte und bei allem was ich mache Angst hatte, dass meine Freunde mich verlassen würden, sobald ich einen Schritt daneben tue. Zum anderen wurde es mir wichtig, weil ich einige Blicke hinter die Fassade Japans und meiner Freunde werfen durfte und was ich gesehen habe, hat mich sehr verletzt. In dem Sinn, dass es weh tat zu sehen, wie sich wunderbare Menschen, der Gesellschaft und der Harmonie zuliebe, runterspielen und runtermachen, sich selbst verstecken und verurteilen, auch wenn es absolut keinen Grund gibt und es keinem nützt. Es tut mir weh, so etwas bei Menschen zu sehen, egal ob Freund oder nicht, weil ich selber weiß wie es sich anfühlt und ich das niemandem wünsche.
Ich glaube es ist schmerzhafter als tatsächlich nicht gemocht zu werden, weil es sich an jeder Geste und jeder Freundschaft zweifeln lässt und das ist pures Gift, besonders wenn sich das auf deine Beziehung zu Gott ausweitet. Der Grund wieso ich nach Japan gekommen bin ist genau aus dem Gefühl heraus, dass ich ihnen erzählen wollte und immer noch will, dass Gott kein Gott der Scham ist, sondern der Ehre. Es heißt zwar: "Wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden." (Lk 14,11) aber ich glaube, das hat etwas mit Selbsterkenntnis (wir sind alle Sünder) und liebevollem Dienen und nicht mit Selbstgeißelung und -hass zu tun.
Mein Vater hat mal auf meine Selbstbeschimpfung gesagt: Beleidige nicht meine wunderbare Tochter!!
Ich glaube das gleiche sagt Gott zu uns.
Und Paulus schreibt:
31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahin gegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht.
34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt.
35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.«
37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.
38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Römer 8,31-39)
Amen!
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