Zu den Wurzeln des Iga-Ryu Ninjutsu

"Iga liegt in der Mie Präfektur in Zentral Japan. Das heutige Iga ist auf einer alten Stadt erbaut mit historischen Erbe vergleichbar mit Kyoto und Nara. (...)
Ninja Park Iga
Im Talkessel, auf halbem Weg zwischen Osaka und Nagoya wird Iga als der Geburtsort des Iga-Ryu Ninjutsus anerkannt und besitzt die beste historische Sammlung von Ninja-Gut auf der Welt."

Was sind Ninjas? Was ist Ninjutsu?
"Während der Feudalzeit in Japan's Geschichte war der Bürgerkrieg weit verbreitet. Zu dieser Zeit waren die Ninjas hauptsächlich Spione, die von den kriegenden Parteien zur Wissensbeschaffung über die Aktivitäten des Feindes angeheuert wurden. Allerdings wurden Ninjas ab und zu auch zur Störung und sogar Ermordung des Feindes gerufen. Ein Ninja wurde der genannt, der zur Verwirklichung dieser Ziele Ninjutsu anwendete.
Shinobi
Die Kunst des Ninjutsu liegt nicht hauptsächlich in der Schlagkraft der Waffen sondern in der List und der intellektuellen Lösung im Kampf. Ein Teil des Ninjutsus besteht aus Wahrsagerei, Psychologie und Parapsychologie um die Wahrnehmung des Gegners zu manipulieren, während andere sich auf Disziplinen wie Astrologie und medizinischen Gartenbau verstanden um ihren Lebensstandard zu verbessern. Die Kunst des Ninjutsus war in keinem Fall auf den Kampf limitiert.
Unter den zahlreichen Schulen des Ninjutsus, die mit der Zeit entstanden, wurden nur zwei als anführend in ihrem Gebiet geachtet: Iga-ryu (Iga-stil)und Koga-ryu (Koga-stil)."

"Die Geschichte des Ninjutsus lässt sich viele Jahre zurück verfolgen bis ins Jahr 500 vor Christus, zu den antiken Zeiten des Indischen Subkontinents. Ninjutsu soll schon seit 4000 v.Chr. existieren als die indische Kultur seine Spiritualität auch nach China brachte. Von hier wurde es nach Japan gebracht über die koreanische Halbinsel um die Zeit des 6. Jahrhunderts in der es verfeinert und weiter entwickelt wurde zu der militärischen Disziplin unter der das Ninjutsu heute bekannt ist."

- Iga-Ueno tourist association
http//iganinja.jp/ 

Am Samstag durfte ich zusammen mit zwei Freundinnen die Zeitreise in die alten Zeiten der Ninjas unternehmen. 
Ich habe mich eigentlich nie sonderlich für Ninjas interessiert. Der einzige Bezugspunkt den ich zu der ganzen Sache hatte, war meine Begeisterung für Naruto (einem Anime, der sich nur um Ninjas dreht), aber so wirklich ernst genommen habe ich das nicht, was mir dort über Ninjas erzählt wurde. 
Umso interessanter fand ich dann heraus zu finden, was es doch alles gab und was sich die Menschen damals haben einfallen lassen an Verstecken, Waffen, Wasserbeschaffungs-Möglichkeiten und verschlüsselter Kommunikation. 
In der kleinen Geschichte, die ich gestern geschrieben habe, habe ich versucht möglichst viele Dinge von denen ich am Samstag so fasziniert war mit einzubauen, aber bei ein paar Dingen vermute ich, dass es besser ist, sie nochmal zu erläutern: 

1* Chouhou (Titel):

(jap. 諜報ーちょうほう) 1 Geheimdienst m. 2 Spionage f; Auskundschaftung f; geheimdienstliche Tätigkeit f; Aufklärung f. || nachrichtendienstliche Informationen

Das Farmerhaus:
Das Haus, das heute im Ninja Park in Iga steht, stammt ursprünglich aus Takayama (Ueno) und wurde von einem Ninja namens Taroujirou bewohnt. Von außen sieht es aus wie ein ganz normales Bauernhaus, aber da Ninjas Spione sind wurde das Haus dem angepasst. In jedem Raum sind versteckte Vorrichtungen für den Fall, dass das Haus überraschend angegriffen wird.

Der alte Mann:
"Shinobi-monomi were people used in secret ways, and their duties were to go into the mountains and disguise themselves as firewood gatherers to discover and acquire the news about an enemy's territory... they were particularly expert at travelling in disguise" Buke Myōmokushō
Komuso Buddhist Monk
Ninjas waren in erster Linie in der Beschaffung von Informationen eingebunden, indem sie sich verkleideten und verhielten wie die bestimmte Klasse in die sie sich schmuggelten und die sie aushorchten. Man verkleidete sich als Priester, Unterhalter, Wahrsager, Händler, Rounin (herrenloser Samurai) oder Mönch. 
Ich fand bei Gou allerdings die Verkleidung als alter Bauer passender, da er möglichst harmlos aussehen sollte um seine Bedeutung/die Bedeutung seiner Information herunter zu spielen.


Das weiße Band:
Das weiße Band habe ich mir selbst ausgedacht. Ich wusste nicht genau wie sich die Ninjas untereinander in einer solchen Gefahrensituation gewarnt hätten und hatte die Idee, dass das weiße Band in die Zweige des Kirschbaumes geworfen sein könnte um die hinzu stoßenden Ninjas vor Eindringlingen zu warnen.

Das Fukidake:
(jap.吹き竹 dt. „Blasbambus“), auch Fukizutsu (吹(き)筒, dt. „Blasrohr“) genannt, ist ein Blasrohr aus Japan, das zur Jagt und zum Feueranfachen benutzt wurde, aber Not schafft Kreativität.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fukidake 

2* Erinnerung:
In meiner Geschichte hat Gou den Auftrag, eine wichtige Botschaft zu übermitteln. Die Ninjas waren geübt darin, sich auch komplizierte Botschaften im Kopf zu behalten. Wenn es aber doch zu schwer wurde sich die einzelnen Details zu merken, kam es vor, dass sich ein Ninja selbst verletzte und dabei die Informationen im Kopf durch ging damit er sie das nächste Mal, wenn er seine Wunde sah, abspielen konnte.

Das Katana:
(jap. 刀 - かたな) auch Shinken („echtes Schwert“) genannt, ist das japanische Langschwert (Daitō). Im heute üblichen Japanischen wird der Begriff auch als allgemeine Bezeichnung für Schwert verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Katana

Die Geheimtür:
Wenn ein Ninja unbemerkt und ohne Geräusche zu machen aus dem Haus entkommen wollte konnte er die Geheimtür in einer Ecke des Hauses benutzen. Diese Tür war stets verschlossen und konnte nur geöffnet werden indem man zwei Blätter in die Spalte der Tür steckte und gegen die Verschlüsse drückte. Ninjas waren geübt darin diese Tür auch in düsterster Nacht von innen oder außen innerhalb von Millisekunden zu öffnen. Wenn sie durch waren, verschloss sich die Tür wieder hinter ihnen.

Der Beobachtungsraum:
In diesem Versteck konnten die Ninjas die Personen, die sich dem Haus näherten im Auge behalten, indem sie durch die Spalte zwischen zwei Latten in der Wand späten. Eindringlinge konnten von außen nicht nach innen sehen, weil kein Licht vom Spalt nach innen gelassen wurde.

3* Kenta's Seiltrick:


Diesen Seiltrick habe ich bei der Ninjavorstellung gesehen, die wir im Park besucht haben. Ich fand diesen Trick so genial, weil man ihn einfach nicht erwarten würde. Was ist ein Seil schließlich schon für eine Waffe! Aber statt auf Schlagkraft zu setzen, nimmt dieser Trick die Kraft des Gegners und verwendet sie gegen ihn. Mit schnellen Bewegungen wird zuerst das Schwert mit dem Seil erfasst und dann wie mit einer Schlinge an den Hals des Feindes gebunden. Ein Ablenkungsmanöver, sodass er das Schwert für einen Augenblick loslässt und er ist einen Kopf kürzer. 

Shuriken:
"Unter dem Begriff (jap. 手裏剣 shuriken, versteckte Handwaffe) versammeln sich alle kurzen japanischen Wurfwaffen. Eine dieser Waffen ist im allgemeinen Sprachgebrauch als Wurf- oder Ninjastern bekannt.
(...)
Shuriken können in der Hand eines geübten Werfers zu einer durchaus gefährlichen Waffe werden. Die Wurfentfernung beträgt je nach Beschaffenheit des Geschosses und der Fähigkeit des Werfers wenige Meter, um ein stabilisiertes, kontrolliertes Auftreffen zu ermöglichen. Den japanischen Ninja sagte man nach, dass sie die Handhabung der Wurfklingen bis zur Perfektion verfeinert hatten.
Manchmal wurden zusätzlich zur Schneid- bzw. Stichwirkung noch Gifte oder Pferdedung auf die Klingen gestrichen, so dass der Gegner, falls er die direkte Verletzung überlebte, meistens an einer Vergiftung bzw. Infektion starb oder zumindest daran erkrankte.
(...)
Klingen mit Lochöffnungen erzeugen beim Flug je nach Größe des Loches ein hohes Sirren oder Pfeifen, das den Gegnern Angst einjagte, weil diese oftmals nicht wussten, woher die Klingen geflogen kamen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Shuriken

Die Drehwand:
Ninjas konnten sich blitzschnell hinter einer Drehwand verstecken, wenn es zum Angriff kam. Von dort konnten sie in den zweiten Stock klettern oder einem Unterirdischen Gang, der zuerst zum Buddhistischen Altar und dann ganz nach draußen führte, folgen. Ninjas wurden als Meister des Verschwindens gepriesen, aber sie mussten auch hart trainieren um schnell hinter der Wand zu verschwinden und dann die Wand im richtigen Moment anzuhalten damit keiner eine Veränderung oder Bewegung bemerkte.

Der unterirdische Gang:
In einer Nische befand sich die Geheimtür, die zum Geheimgang führte. Die Tür wurde immer mit der linken Hand geöffnet um mit der rechten Hand das Schwert zu halten. War man einmal drin schien es keinen Ausweg zu geben, aber wenn man einen weiteren Deckel öffnete, tat sich der unterirdische Gang vor einem auf, der schließlich in einem Brunnen außerhalb endete.

Ich bekomme regelmäßig von Pascal zu hören, dass ich ein offenes Buch und absolut ungeeignet für jeglichen Agentendienst wäre. So muss ich denn meine Karriere als Shinobi von Inazawa an den Nagel hängen und hoffen, dass nicht auch bald in Deutschland und Japan die ersten Spitzel in den Kirchenbänken sitzen und schöne Papiermännchen schneiden aus den Gesetzen der freien Meinungsäußerung.
Jesus nicht aufgeben! Das ist mein (Ninja-)Weg!

 P.S. Die neuen alten Methoden gegen die NSA! :D
Geheimschrift
(soll ursprünglich aus verknoteten Seilen abgeleitet worden sein)

Gefärbter Reis
(Unterschiedliche Kombinationen stehen für unterschiedliche Zeichen)







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