Liebes Tagebuch... Tag 1 - 27.04.15
Tag 1 - 27.04.15
Ich sitze im Zug nach Ogaki. Endlich on my way nach Osaka, aber mein Kopf scheint noch nicht ganz wach zu sein. Am Schalter habe ich aus Versehen das falsche Ticket (nach Kyoto) verlangt und dann noch auf Osaka umstempeln müssen. Der Beamte sagte, das wäre kein Problem, aber er hatte eine Menge zu tippen und wer weiß, aber das war ja noch harmlos. Richtiges Herzrasen bekomme ich als auf einmal zwei Rapid-Züge auf zwei Gleisen zur gleichen Zeit in unterschiedliche Richtungen fuhren und ich (gewohnheitsmäßig) bei dem Zug nach Nagoya stand und dachte: Hmm. Irgendwie liegt Kyoto in die andere Richtung. *.*
Jedenfalls bin ich hier erstmal richtig. Hab einen "schönen" Sitzplatz und ein wenig Zeit zu entspannen.
Manchmal kommt mir das Leben vor wie dieses Murmel-Labyrinth-Spiel, bei dem man mit zwei Rädern das Spielfeld bewegen kann und so die Murmel an den vielen Löchern vorbei zum Ziel bringen muss.
Mein aktueller Loch-Umrundungsstand: II
Zwischenbilanz: Glücklich, aber die Luft ist grauenhaft!!
Der Umstieg hat gut geklappt. [...] Mir gegenüber sitzt eine alte Frau. Bei alten Menschen bin ich irgendwie besonders angespannt. Manche die mir begegnet sind schauen ganz missbilligend wenn ich an ihnen vorbei laufe/sie an mir vorbei laufen und andere wie diese Frau lächeln mich freundlich an. Letztens fuhr eine Frau, auf ihrem Fahrrad, an mir vorbei als ich joggen war. Sie lachte mich an und rief: "Konnichiwa! Ganbatte!" (Hallo! Du schaffst das/ Fighting!)
Ich schaue aus dem Fenster. Überall schießen das Gras und junge grüne Blätter hervor. Japan hat die kahle Phase des Winters hinter sich gelassen und grün angelegt. Es ist wunderschön! :)
Manchmal glaube ich Stellen wieder zu erkennen, die ich im Januar aus dem Zug gesehen habe, aber damals lag hier noch überall Schnee und in Japan sieht vieles so gleich aus.
Inzwischen sind wir mitten in den Bergen, trotzdem ist alles waldig. Aber nicht so eintönig, sondern mit den verschiedensten Farben. Wie ein schöner Wollteppich oder grüner Flokati.
Hier wohnt fast niemand und die wenigen Häuser geben sofort ein heimeliges Gefühl.
In meinem Kopf stelle ich mir vor wie wir wieder als Kinder diese Dschungel erforschen und steile Hänge erklimmen. Japan's Kinder wachsen doch recht anders auf als ich. Als mein Vater und ich uns, auf unserer Radtour im März, in den Bergen mal verfahren hatten und in ein Dorf im Talkessel kamen, haben uns die Leute angestarrt wie von einem anderen Stern und ich weiß noch wie ich dachte: So viele Ausländer verirren sich anscheinen nicht hierhin.
Ich bin es inzwischen gewöhnt, aber manchmal ist es doch seltsam in eine so andere Welt zu treten und oft fühle ich mich als Eindringling. Ein Fremdkörper, der hofft, dass sich keine Antikörper bilden. (Mir passiert es aber auch ganz häufig, dass ich mich so Zuhause fühle, dass ich total überrascht bin, wenn ich die Leute Japanisch und nicht Deutsch reden höre.^^)
Manchmal ziehen kleine Männchen mit Strohhüten an uns vorbei. Ob im Garten, häufiger auf dem Feld: ich bewundere sie für ihre Kraft und Ausdauer in ihrem Alter, während die Sonne immer höher steigt und die Welt erwärmt.
Der nächste Umstieg ist geglückt. Dieses Mal musste ich nur die Bahnsteigseite wechseln, aber ich mache mir natürlich erstmal Stress: Was wenn das der falsche Zug ist?
Also frage ich lieber nochmal ein Mädchen, das in der Reihe steht: Kono densha wa Yasu-shi ni ikimasuka? (Fährt dieser Zug nach Yasu?)
Sie überlegt, schüttelt dann aber bedauernd den Kopf und sagt sie wisse es nicht. Einen Augenblick später geht sie um auf dem Plan nachzuschauen und sagt mir dann lächelnd, dass es der richtige Zug ist. Wollen wir hoffen, dass wir uns nicht geirrt haben.
An diesen Bahnsteig kann ich mich jedenfalls noch gut erinnern. Das letzte Mal lagen 2 Meter Schnee auf ihm, aber heute sitzen lachende Menschen auf den Bänken in der Sonne. Mir gefällt die Veränderung.
Der Schaffner sagt schon nach wenigen Minuten Hikone an und ich denke mit Bauchschmerzen daran wie lange mein Vater und ich am ersten Tag unserer Radtour nach Hikone gebraucht haben.
Ich schaue auf die Uhr: 9:27am
Meine Sitznachbarin schläft, den Kopf gegen die Scheibe gelehnt. Ich kann es mir nicht verkneifen auf ihre Notizen zu sehen und muss lächeln. (Sie ist vermutlich nicht sehr viel älter als ich, aber sie trägt schicke schwarze Kleidung, sodass ich zuerst dachte, sie würde schon arbeiten, aber ihre Notizen sehen nach Hausaufgaben aus.) Sie will Englischlehrerin werden und das für die High School. Ich wünsche ihr viel Erfolg und Kraft. Ich glaube weder Schüler noch Lehrer haben es leicht in Japan.
Meine Haltestelle wird angesagt, aber warte...muss ich nicht dieses Mal sitzen bleiben?
Ich beschließe ihre Englischkenntnisse auszutesten und sie fährt erstmal erschreckt zusammen als ich sie anspreche, aber sie versteht was ich will, tippt es auf ihrem Handy ein und das Ergebnis: sitzen bleiben. :) Besser safe than sorry! [Mein Computer hat mir angezeigt ich müsste in Yasu umsteigen, aber manchmal ist das nicht mal nötig. Weil ich das nicht wusste bin ich auf meinem Rückweg aus Tokyo an einer Stelle unnötig ausgestiegen und musste ewig auf den nächsten Zug warten.]
Also noch eine Stunde. Die Zeit kann ich auch nutzen um zu lernen.
Aber ich komme nicht sehr weit damit. Sie spricht mich an und fragt mich ob mein Handy ein Smartphone ist. Ich nicke: Ja, aber ich brauche WLan um ins Internet zu kommen.
Ob ich oft Zug fahre? -Ja-. Sie schreibt mir den Namen der App auf mit der sie die Zugverbindung rausgesucht hat. Ich bedanke mich und frage wo sie hin muss, Sie sagt sie studiert an der Universität von Kyoto. Sie fragt ob ich ein Ryuugakkusei (internationaler Student) bin. Ich verneine: Ich arbeite in einer Kirche. Damit kann sie nicht viel anfangen.
Woher ich komme? Deutschland. [An dieser Stelle habe ich das Gefühl, dass sie ein wenig enttäuscht ist, dass ich nicht aus einem englischsprachigen Land komme.]
War ich schon mal in Kyoto? Ja, zwei Mal.
Was habe ich schon gesehen? Kyomizu-dera, Nanzen-ji, Palace, ....Manga Museum...
Mag ich Mangas? Jaa!
Warum bin ich nach Japan gekommen? Mein Herz bleibt stehen: DIE FRAGE!! Ich schlucke und bete, dass ich nichts falsches sage: Ich erzähle ihr, dass ich Christ bin und dass ich Gott liebe. Dass, als ich in Deutschland war, ich mich in Japan, seine Sprache und Kultur verliebt habe und deshalb die wenigen Christen in Japan unterstützen und den Menschen sagen will, dass Gott sie liebt!
Sie lächelt, aber ich weiß nicht was sie denkt.
In unserem weiteren Gespräch finde ich raus, dass sie genauso alt ist wie ich, aber schon in in ihrem zweiten Jahr an der Uni ist. Ich fühle mich alt.
Im Sommer will sie nach Neuseeland um ihr Englisch zu verbessern. Ich sage ihr, dass ihr Englisch echt gut ist. Sie winkt ganz japanisch ab.
Bevor sie in Kyoto aussteigt tauschen wir unsere Line Kontaktdaten aus und ich winke ihr noch bevor sie aus dem Zug steigt. [Wir schreiben uns jetzt immer auf Englisch und Japanisch. Sie hat mehr zu korrigieren, weil ich die schlimmsten Fehler mache und in einer Nachricht statt dem Kanji für "zusammen", das Kanji für "Testament" benutzt habe. -.-]
Ich bitte Gott, dass er ihr noch mehr Christen über den Weg schickt, die besser sind mit Worten als ich und sie das Geschenk des Lebens annimmt.
Jetzt ist es auch für mich nicht mehr lang. Um 10:58 soll ich ankommen. Es ist 10:46.
Nächste Mission: Toiletten und Schließfächer finden.
Ich sitze im Zug nach Ogaki. Endlich on my way nach Osaka, aber mein Kopf scheint noch nicht ganz wach zu sein. Am Schalter habe ich aus Versehen das falsche Ticket (nach Kyoto) verlangt und dann noch auf Osaka umstempeln müssen. Der Beamte sagte, das wäre kein Problem, aber er hatte eine Menge zu tippen und wer weiß, aber das war ja noch harmlos. Richtiges Herzrasen bekomme ich als auf einmal zwei Rapid-Züge auf zwei Gleisen zur gleichen Zeit in unterschiedliche Richtungen fuhren und ich (gewohnheitsmäßig) bei dem Zug nach Nagoya stand und dachte: Hmm. Irgendwie liegt Kyoto in die andere Richtung. *.*
Jedenfalls bin ich hier erstmal richtig. Hab einen "schönen" Sitzplatz und ein wenig Zeit zu entspannen.
Manchmal kommt mir das Leben vor wie dieses Murmel-Labyrinth-Spiel, bei dem man mit zwei Rädern das Spielfeld bewegen kann und so die Murmel an den vielen Löchern vorbei zum Ziel bringen muss.
Mein aktueller Loch-Umrundungsstand: II
Zwischenbilanz: Glücklich, aber die Luft ist grauenhaft!!
Der Umstieg hat gut geklappt. [...] Mir gegenüber sitzt eine alte Frau. Bei alten Menschen bin ich irgendwie besonders angespannt. Manche die mir begegnet sind schauen ganz missbilligend wenn ich an ihnen vorbei laufe/sie an mir vorbei laufen und andere wie diese Frau lächeln mich freundlich an. Letztens fuhr eine Frau, auf ihrem Fahrrad, an mir vorbei als ich joggen war. Sie lachte mich an und rief: "Konnichiwa! Ganbatte!" (Hallo! Du schaffst das/ Fighting!)
Ich schaue aus dem Fenster. Überall schießen das Gras und junge grüne Blätter hervor. Japan hat die kahle Phase des Winters hinter sich gelassen und grün angelegt. Es ist wunderschön! :)
Manchmal glaube ich Stellen wieder zu erkennen, die ich im Januar aus dem Zug gesehen habe, aber damals lag hier noch überall Schnee und in Japan sieht vieles so gleich aus.
Inzwischen sind wir mitten in den Bergen, trotzdem ist alles waldig. Aber nicht so eintönig, sondern mit den verschiedensten Farben. Wie ein schöner Wollteppich oder grüner Flokati.
Hier wohnt fast niemand und die wenigen Häuser geben sofort ein heimeliges Gefühl.
In meinem Kopf stelle ich mir vor wie wir wieder als Kinder diese Dschungel erforschen und steile Hänge erklimmen. Japan's Kinder wachsen doch recht anders auf als ich. Als mein Vater und ich uns, auf unserer Radtour im März, in den Bergen mal verfahren hatten und in ein Dorf im Talkessel kamen, haben uns die Leute angestarrt wie von einem anderen Stern und ich weiß noch wie ich dachte: So viele Ausländer verirren sich anscheinen nicht hierhin.
Ich bin es inzwischen gewöhnt, aber manchmal ist es doch seltsam in eine so andere Welt zu treten und oft fühle ich mich als Eindringling. Ein Fremdkörper, der hofft, dass sich keine Antikörper bilden. (Mir passiert es aber auch ganz häufig, dass ich mich so Zuhause fühle, dass ich total überrascht bin, wenn ich die Leute Japanisch und nicht Deutsch reden höre.^^)
Manchmal ziehen kleine Männchen mit Strohhüten an uns vorbei. Ob im Garten, häufiger auf dem Feld: ich bewundere sie für ihre Kraft und Ausdauer in ihrem Alter, während die Sonne immer höher steigt und die Welt erwärmt.
Der nächste Umstieg ist geglückt. Dieses Mal musste ich nur die Bahnsteigseite wechseln, aber ich mache mir natürlich erstmal Stress: Was wenn das der falsche Zug ist?
Also frage ich lieber nochmal ein Mädchen, das in der Reihe steht: Kono densha wa Yasu-shi ni ikimasuka? (Fährt dieser Zug nach Yasu?)
Sie überlegt, schüttelt dann aber bedauernd den Kopf und sagt sie wisse es nicht. Einen Augenblick später geht sie um auf dem Plan nachzuschauen und sagt mir dann lächelnd, dass es der richtige Zug ist. Wollen wir hoffen, dass wir uns nicht geirrt haben.
An diesen Bahnsteig kann ich mich jedenfalls noch gut erinnern. Das letzte Mal lagen 2 Meter Schnee auf ihm, aber heute sitzen lachende Menschen auf den Bänken in der Sonne. Mir gefällt die Veränderung.
Der Schaffner sagt schon nach wenigen Minuten Hikone an und ich denke mit Bauchschmerzen daran wie lange mein Vater und ich am ersten Tag unserer Radtour nach Hikone gebraucht haben.
Ich schaue auf die Uhr: 9:27am
Meine Sitznachbarin schläft, den Kopf gegen die Scheibe gelehnt. Ich kann es mir nicht verkneifen auf ihre Notizen zu sehen und muss lächeln. (Sie ist vermutlich nicht sehr viel älter als ich, aber sie trägt schicke schwarze Kleidung, sodass ich zuerst dachte, sie würde schon arbeiten, aber ihre Notizen sehen nach Hausaufgaben aus.) Sie will Englischlehrerin werden und das für die High School. Ich wünsche ihr viel Erfolg und Kraft. Ich glaube weder Schüler noch Lehrer haben es leicht in Japan.
Meine Haltestelle wird angesagt, aber warte...muss ich nicht dieses Mal sitzen bleiben?
Ich beschließe ihre Englischkenntnisse auszutesten und sie fährt erstmal erschreckt zusammen als ich sie anspreche, aber sie versteht was ich will, tippt es auf ihrem Handy ein und das Ergebnis: sitzen bleiben. :) Besser safe than sorry! [Mein Computer hat mir angezeigt ich müsste in Yasu umsteigen, aber manchmal ist das nicht mal nötig. Weil ich das nicht wusste bin ich auf meinem Rückweg aus Tokyo an einer Stelle unnötig ausgestiegen und musste ewig auf den nächsten Zug warten.]
Also noch eine Stunde. Die Zeit kann ich auch nutzen um zu lernen.
Aber ich komme nicht sehr weit damit. Sie spricht mich an und fragt mich ob mein Handy ein Smartphone ist. Ich nicke: Ja, aber ich brauche WLan um ins Internet zu kommen.
Ob ich oft Zug fahre? -Ja-. Sie schreibt mir den Namen der App auf mit der sie die Zugverbindung rausgesucht hat. Ich bedanke mich und frage wo sie hin muss, Sie sagt sie studiert an der Universität von Kyoto. Sie fragt ob ich ein Ryuugakkusei (internationaler Student) bin. Ich verneine: Ich arbeite in einer Kirche. Damit kann sie nicht viel anfangen.
Woher ich komme? Deutschland. [An dieser Stelle habe ich das Gefühl, dass sie ein wenig enttäuscht ist, dass ich nicht aus einem englischsprachigen Land komme.]
War ich schon mal in Kyoto? Ja, zwei Mal.
Was habe ich schon gesehen? Kyomizu-dera, Nanzen-ji, Palace, ....Manga Museum...
Mag ich Mangas? Jaa!
Warum bin ich nach Japan gekommen? Mein Herz bleibt stehen: DIE FRAGE!! Ich schlucke und bete, dass ich nichts falsches sage: Ich erzähle ihr, dass ich Christ bin und dass ich Gott liebe. Dass, als ich in Deutschland war, ich mich in Japan, seine Sprache und Kultur verliebt habe und deshalb die wenigen Christen in Japan unterstützen und den Menschen sagen will, dass Gott sie liebt!
Sie lächelt, aber ich weiß nicht was sie denkt.
In unserem weiteren Gespräch finde ich raus, dass sie genauso alt ist wie ich, aber schon in in ihrem zweiten Jahr an der Uni ist. Ich fühle mich alt.
Im Sommer will sie nach Neuseeland um ihr Englisch zu verbessern. Ich sage ihr, dass ihr Englisch echt gut ist. Sie winkt ganz japanisch ab.
Bevor sie in Kyoto aussteigt tauschen wir unsere Line Kontaktdaten aus und ich winke ihr noch bevor sie aus dem Zug steigt. [Wir schreiben uns jetzt immer auf Englisch und Japanisch. Sie hat mehr zu korrigieren, weil ich die schlimmsten Fehler mache und in einer Nachricht statt dem Kanji für "zusammen", das Kanji für "Testament" benutzt habe. -.-]
Zwischenstand: sonnig |
Jetzt ist es auch für mich nicht mehr lang. Um 10:58 soll ich ankommen. Es ist 10:46.
Nächste Mission: Toiletten und Schließfächer finden.
[17:10] Das mit der Toilette und den Schließfächern hat sich "dank" meiner Schnelligkeit sehr schnell erledigt. Ich bin nämlich einfach frech in die Loop Line von Osaka eingestiegen, ohne auszuchecken. Dafür musste ich später noch 160Yen nachzahlen.
Dann bin ich endlich draußen und fange augenblicklich an zu schwitzen. Ich bereue es jetzt schon nicht nach den Schließfächern gesucht zu haben, meine Taschen sind nicht die leichtesten, obwohl ich nicht viel dabei habe.
Alles grünt und blüht und ich laufe wie besoffen durch den Park bis ich endlich vor dem Schloss stehe. Ein Mann kommt an mir vorbei gejoggt. Auf seinen Shorts steht "Under Armor" und so sieht der Typ auch aus! ------------------------->
Das Schloss ist echt schön und die Aussicht fantastisch, aber gegen Mitte fange ich an mich von einem Gaijin mit langen braunen Haaren gestalked zu fühlen, der mich nicht gerade unauffällig beobachtet und immer neben mir auftaucht, weshalb ich ganz froh bin als ich wieder im Park stehe.
Draußen gönne ich mir erstmal ein Mittagessen bestehend aus: 1 Tomate, 1 Banane, 1 Apfel und 1 Soft-Erdbeer Eis.
Bei dem Eisstand drängelt sich eine quietschend bunte Chinesin vor (Osaka ist sowieso von Chinesen überrannt worden!). Anscheinend ist der Verkäufer von ihrem Outfit genauso verwirrt wie ich, jedenfalls gibt er ihr statt 2 Vanille - 1 Erdbeer, 2 Erdbeer und 1 Vanilleeis und hat dann ein Erdbeereis zuviel, aber da springe ich ein und er lächelt zum ersten Mal, als ich ihm das Eis abkaufe und schleckend von Dannen ziehe.
Ein paar Fotografen in den Büschen beobachten etwas, aber ich weiß beim besten Willen nicht was!
An der Mauer des Burggrabens kommt ein älterer Mann auf mich zu und fragt, ob er ein Bild von mir machen soll. In meinem Kopf rennt er schon böse grinsend mit meiner Kamera weg [Bitte was??^^], aber dann reiße ich mich zusammen und gebe sie ihm.
Es braucht etwas bis er versteht wie er sie bedienen soll.
Wir fangen an uns zu unterhalten. Er "heißt" George [Georgie] was sich nach seiner Beschreibung eher nach einem Spitznamen (Jo = Schloss, Oji-san = alter Mann) anhört. Er ist 68 Jahre, hat ein Kind und bald einen Enkel [?].
Er redet nur Japanisch deshalb sind unsere Themen begrenzt, aber es macht, nach erstem Zögern, Spaß mit ihm herum zu albern. Er ist mir allerdings etwas zu anzüglich und ich bin froh, dass er wegen meinem Alter nur sagt: "Oh, dann bist du in Japan zu jung zum trinken." [Danke!!!! Ich will nicht wissen, was er sonst vorgeschlagen hätte.]
Ich kann mich ein paar Fotos später doch noch loseisen und mache mich auf den Weg zum Museum für (Osakas) Geschichte.
Osaka ist wirklich unglaublich alt und die Ausstellung ist liebevoll und schön gestaltet. Ich lasse mir Zeit und fahre danach zur Dotonbori Street. Eine anscheinend sehr bekannte Straße, zumindest meinte Hiroko, dass ich dort unbedingt mal hinsoll!
Vermutlich bin ich viel zu früh, aber es ist trotzdem ganz schön was los. Ich bekomme wieder Hunger, aber verhungern kann man in diesem Viertel wirklich nicht! Außer an Eintönigkeit. [Ja, ich weiß: Takoyaki ist bekannt als DAS Osaka Essen, aber 50 Läden in einer Straße? Man kann auch übertreiben! ^^]
Jedenfalls nutze ich das Angebot, kaufe Omiyage (wer weiß für wen?) und Takoyaki (heißen was mit A, aber ich bin ja so gut im Namen vergessen). Es schmeckt jedenfalls super und danach streune ich am Flussufer entlang und suche nach einem schattigen Plätzchen, um Tagebuch zu schreiben, aber es will sich keiner auftun und so mache ich es mir für ein paar Minuten unter einer der Brücken bequem, aber die Restaurants gegenüber liefern sich ein Battle, wer seine Musik lauter drehen kann und bei so einem Lärm kann man sich ja unmöglich konzentrieren, also steh ich doch wieder auf und laufe mit einem kleinen Umweg, durch die Nebenstraßen, zur Namba Station. Im Restaurant habe ich extra noch nach dem Weg gefragt, weil mein Handy schlafen gegangen ist.
In der Untergrundpassage setze ich mich mit einem "Strawberry Parfait"-Eis in ein Café. Da bin ich nun. Meine Schultern und Füße sterben und ich werde nicht mehr viel Fußweg bewältigen, also werde ich mich gleich in die Bahn setzen. Genug Sightseeing für den ersten Tag!
Etwas später komme ich bei der Station an, aber davor gibt es noch eine Fläche auf der 9 Jugendliche tanzen: 4 Mädchen und 5 Jungs. Die Einen auf der einen, die Anderen auf der anderen Seite, aber die Mädchen sind bei den Spiegeln! :D
Jetzt sitze ich wieder in der Osaka Loop Line und bin traurig, dass meine Kamera auch eben den Dienst quittiert hat, weil die Sonne untergeht und es vermutlich mein letzter Sonnenuntergang in Osaka ist. Darum muss ich jetzt mit schreiben aufhören und staunen! <3
Es ist schon dunkel als ich in Kyoto am Bahnhof ankomme. Der Zug hatte Verspätung!! [Ich bin sowas von verwöhnt.] Ich hätte eine halbe Stunde früher ankommen können, aber beide Male wo ein anderer Zug gefahren wäre ist es so unglaublich voll, dass ich mich da nicht auch noch reinquetschen will.
Meine Füße schmerzen und seit meiner Pause im Café tut jede Bewegung meiner linken Schulter weh und ich merke wie sich die Sonnenstunden an meinem Kopf zu schaffen machen. Darum nehme ich für die Strecke zum Hostel die U-Bahn, obwohl die definitiv zu teuer ist (210Yen für 2 Minuten??), aber das spart mir 30-40 Minuten Laufweg also zücke ich meine Manaca Card und muss feststellen, dass ich fast 10 Euro für Bahnfahren in Osaka und von Osaka nach Kyoto bezahlt habe.
Endlich im Hostel angekommen. Der junge Mann hinter der Rezeption kennt mich noch nicht, aber ich lasse mich brav mit dem Franzosen Frederic der nach mir eingecheckt hat herum führen.
(Wenn Osaka von den Chinesen und Tokyo von den Deutschen besetzt war, dann gehört diese Woche Kyoto eindeutig den Franzosen! Wo ich gehe, wo ich stehe, höre ich: "Merci beaucoup!" "Oui!" "Super!" )
Weil ich mein Handtuch zuhause vergessen habe, muss ich mir eines ausleihen, aber dann steht nichts mehr zwischen mir und dem Ofuro (heißes Bad)! \(*v*)/
Leider sind die anderen Gäste dieses Mal nicht so gesprächig und ich bin so müde, dass ich nicht die Kraft aufbringe jemanden zu suchen. Zum Glück hilft mir mein Handy weiter und ich schreibe die nächsten zwei Stunden mit Freunden aus Japan, Deutschland und Neuseeland. ;)
Um elf bin ich dann aber doch so foxy, dass ich mich nur noch ein letztes Mal ins Bad schleppe und dann erschöpft hinter den Vorhängen meiner Luke verschwinde.
Die Losung für heute macht mich nachdenklich:
Osaka ist wirklich unglaublich alt und die Ausstellung ist liebevoll und schön gestaltet. Ich lasse mir Zeit und fahre danach zur Dotonbori Street. Eine anscheinend sehr bekannte Straße, zumindest meinte Hiroko, dass ich dort unbedingt mal hinsoll!
Vermutlich bin ich viel zu früh, aber es ist trotzdem ganz schön was los. Ich bekomme wieder Hunger, aber verhungern kann man in diesem Viertel wirklich nicht! Außer an Eintönigkeit. [Ja, ich weiß: Takoyaki ist bekannt als DAS Osaka Essen, aber 50 Läden in einer Straße? Man kann auch übertreiben! ^^]
Jedenfalls nutze ich das Angebot, kaufe Omiyage (wer weiß für wen?) und Takoyaki (heißen was mit A, aber ich bin ja so gut im Namen vergessen). Es schmeckt jedenfalls super und danach streune ich am Flussufer entlang und suche nach einem schattigen Plätzchen, um Tagebuch zu schreiben, aber es will sich keiner auftun und so mache ich es mir für ein paar Minuten unter einer der Brücken bequem, aber die Restaurants gegenüber liefern sich ein Battle, wer seine Musik lauter drehen kann und bei so einem Lärm kann man sich ja unmöglich konzentrieren, also steh ich doch wieder auf und laufe mit einem kleinen Umweg, durch die Nebenstraßen, zur Namba Station. Im Restaurant habe ich extra noch nach dem Weg gefragt, weil mein Handy schlafen gegangen ist.
In der Untergrundpassage setze ich mich mit einem "Strawberry Parfait"-Eis in ein Café. Da bin ich nun. Meine Schultern und Füße sterben und ich werde nicht mehr viel Fußweg bewältigen, also werde ich mich gleich in die Bahn setzen. Genug Sightseeing für den ersten Tag!
Auf meinem Weg zur JR Station kommt auf einmal ein Ausländer an mir vorbei und ich sehe auch wie die Japanerinnen neben mir auf ihn zeigen!
Groß und schlaksig, mit steifem schnellen Gang auf Japanischen Sandalen:
Etwas später komme ich bei der Station an, aber davor gibt es noch eine Fläche auf der 9 Jugendliche tanzen: 4 Mädchen und 5 Jungs. Die Einen auf der einen, die Anderen auf der anderen Seite, aber die Mädchen sind bei den Spiegeln! :D
Jetzt sitze ich wieder in der Osaka Loop Line und bin traurig, dass meine Kamera auch eben den Dienst quittiert hat, weil die Sonne untergeht und es vermutlich mein letzter Sonnenuntergang in Osaka ist. Darum muss ich jetzt mit schreiben aufhören und staunen! <3
Es ist schon dunkel als ich in Kyoto am Bahnhof ankomme. Der Zug hatte Verspätung!! [Ich bin sowas von verwöhnt.] Ich hätte eine halbe Stunde früher ankommen können, aber beide Male wo ein anderer Zug gefahren wäre ist es so unglaublich voll, dass ich mich da nicht auch noch reinquetschen will.
Meine Füße schmerzen und seit meiner Pause im Café tut jede Bewegung meiner linken Schulter weh und ich merke wie sich die Sonnenstunden an meinem Kopf zu schaffen machen. Darum nehme ich für die Strecke zum Hostel die U-Bahn, obwohl die definitiv zu teuer ist (210Yen für 2 Minuten??), aber das spart mir 30-40 Minuten Laufweg also zücke ich meine Manaca Card und muss feststellen, dass ich fast 10 Euro für Bahnfahren in Osaka und von Osaka nach Kyoto bezahlt habe.
Endlich im Hostel angekommen. Der junge Mann hinter der Rezeption kennt mich noch nicht, aber ich lasse mich brav mit dem Franzosen Frederic der nach mir eingecheckt hat herum führen.
(Wenn Osaka von den Chinesen und Tokyo von den Deutschen besetzt war, dann gehört diese Woche Kyoto eindeutig den Franzosen! Wo ich gehe, wo ich stehe, höre ich: "Merci beaucoup!" "Oui!" "Super!" )
Weil ich mein Handtuch zuhause vergessen habe, muss ich mir eines ausleihen, aber dann steht nichts mehr zwischen mir und dem Ofuro (heißes Bad)! \(*v*)/
Leider sind die anderen Gäste dieses Mal nicht so gesprächig und ich bin so müde, dass ich nicht die Kraft aufbringe jemanden zu suchen. Zum Glück hilft mir mein Handy weiter und ich schreibe die nächsten zwei Stunden mit Freunden aus Japan, Deutschland und Neuseeland. ;)
Um elf bin ich dann aber doch so foxy, dass ich mich nur noch ein letztes Mal ins Bad schleppe und dann erschöpft hinter den Vorhängen meiner Luke verschwinde.
Ich habe Probleme beim einschlafen. Es ist zu heiß! [Und das Ende April!]
So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen.
1. Chronik 22,19
Bin ich wirklich auf der Suche? Oder habe ich es schon aufgegeben nach Gottes Stimme zu lauschen?
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