Tag 3 - Im Frühstaub zu Berge wir ziehn, Fallera!

21:00 - 29º - Latrun

18km - 4h. Heute war der erste (und hoffentlich nicht der letzte) Tag unseres Pilgerdaseins in Israel.
Schon früh am Morgen ging es los. Naja... früh für mich. Um halb sieben schreckte mich der väterliche Zeigefinger in meinem Rücken aus dem Schlaf.  Viel Zeit zum Packen blieb nicht und um kurz nach sieben ging es auch schon auf den morgendlichen aber auch jetzt schon stark befahrenen Straßen Richtung Bushaltestelle.
Da wir bereits am Donnerstag in Jerusalem sein wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als unseren eigentlichen Wanderplan etwas zu raffen.
Also setzten wir uns morgens in den Bus und fuhren bis Gimzo, einer kleinen Ortschaft, nicht weit vom Israel National Trail entfernt.
Obwohl es mit 9 Uhr noch am Morgen war schien die Sonne schon mit sengender Hitze herab, allerdings wurden wir während des Tages immer wieder mit Wolkenfronten verwöhnt,  die das Ganze etwas erträglicher machten.
Der Weg ist staubig, die Bäume kaum vorhanden und die Sträucher und Disteln recken sich trocken und knorrig aus dem, von der Dürre rissigen Erde, aber die Luft ist toll und immer wieder weht eine leichte Briese.
Eine sehr gute Anschaffung waren die Hüte, die wir gestern in Tel Aviv gekauft haben und die uns heute die Köpfe gerettet haben. Der Weg war eintönig, aber deshalb nicht langweilig. Immer wieder besteigt man einen anderen Hügel von dem man einen tollen Blick auf die ganze Landschaft hat und da das Wetter so gut ist, kann man auch wirklich in alle Himmelsrichtungen bis an den Horizont schauen. Besondere Highlights heute waren:
1. Unsere ersten Baumwoll-/Dattel-/und Olivenbaumplantagen.
2. Eine Wassermelone vom Feld, die anscheinend liegen gelassen wurde, die aber sehr erfrischend war.
3. Ein kleiner Grillplatz mit Hollywood-Schaukel mitten im Nichts, mit tollem Ausblick. (Tauchte genau um die Mittagszeit auf)
4. Latrun und die Jesus Bruderschaft, die uns herzlich aufnahmen und die mein Vater noch ais Deutschland kennt.
5. Die alte Ruine der Kreuzritter (und Unabhängigkeitskriege) auf der Spitze des Berges, die wir uns angesehen haben nachdem ich kaputt wie ich war, eine halbe Stunde geschlafen hatte.

Latrun liegt eine Stunde entfernt von Emmaus, das auch schon in der Bibel erwähnt wird. Nach unserer heutigen Tour kann ich sagen: Wir lesen über einige Berichte in der Bibel viel zu schnell drüber. Eine Reise wie sie die Jünger an einem Tag gemacht haben braucht heute idealerweise 2 Tage, aber diese Männer haben die Strecke nicht nur nur an einem Tag geschafft, sondern als sie angekommen waren, gingen sie die gesamte Strecke sofort wieder zurück. Erst jetzt begreife ich wie sehr sich die Jünger gefreut haben müssen, dass sie keine Nacht länger waren wollten um allen von dieser Begegnung mit Jesus zu erzählen, obwohl es auch heute noch gefährlich ist in der Nacht zu reisen.

Meine Tages-Lowlight-Hitparade: (inspired by Hirschhausen)
Müll - Everywhere I step I step in you
Geld - I need a Shekel, oh a Shekel is what I need
Sonnenbrand+Füße - I got that sunburn on my body, got that hurting in my feet

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