Tag 19 - Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub
"Hello? Could you please sit one the seats?" Verschlafen reibe ich mir die Augen und blinzle in das helle Licht der Flughalle.
Eine Frau in Flughafenuniform steht über mir und ich kann nur ein undeutliches "Yes" murmeln.
Ich bin müde. So müde. Aber ich fühle mich schon wesentlich fitter als um kurz nach zwei als sie uns von der Wiese vor dem Flughafengebäude geschmissen haben. Papa wird auch gerade wach und fragt was los sei. "Wir müssen aufstehen. Es ist zu früh. ..äh. ..zu spät. ..jetzt kommen alle Leute..." versuche ich zu erklären, aber mein Gehirn ist auch erst noch am hochfahren und ist im Moment auch noch der einzige Muskel in meinem Körper, der sich rührt.
Eine zweite Frau kommt und wiederholt die Worte, die mir schon beim ersten Mal unsympathisch waren. Ich bin müde und nicht schwerhörig!
Ich stehe zwar auf, aber mehr als apathisch in die Gegend starren bekomme ich auch nicht hin. Es ist zehn nach vier. Noch vier Stunden bis unser zweites Flugzeug geht.
Achja...selten habe ich so eine komfortable Nacht verlebt, wie es die letzte war.
Wäre mein Blog ein Reiseführer würde jetzt hier so etwas stehen wie:
Genießen Sie während ihres kurzen Aufenthaltes die Athener Luft. Erleben sie den Reiz unter dem Sternenzelt zu campieren oder lauschen sie in unseren für ihren Komfort dienenden Hallen den Klängen Griechenlands. Der Sonnenaufgang wird auch für sie einen wunderschönen Tag einleiten.
Da ich aber nicht darauf angewiesen bin euch alle eine Nacht im Athener Flughafen zu verkaufen kann ich auch ehrlich schreiben wie es war.
ACHTUNG ÜBERRASCHUNG! Ungemütlich, kalt, unfreundlich.
Aber bei dem Preis den wir gezahlt haben, darf man wohl auch nicht mehr erwarten.
Insgesamt habe ich es diese Nacht auf die erstaunliche Zeit von 5 Stunden Schlaf gebracht! Drei davon auf einer Wiese zwischen den Gebäuden und zwei in der Eingangshalle gemeinsam mit vielen anderen, die allerdings nicht mal den Luxus eines Schlafsackes genießen konnten. So kam mein Vater jedoch doch noch zu der Erfahrung unter freiem Himmel zu schlafen. ;) Ständig vom Schlaf platz verscheucht zu werden lässt leider auch fünf Stunden anstrengend werden.
Irgendwann durften wir dann auch nicht mehr auf den Stühlen schlafen.
Der Flug verlief gut (auch wenn zu Beginn die Turbinen etwas Probleme zu haben schienen was mich ganz schön ins schwitzen brachte) und pünktlich um viertel nach zehn kamen wir dann in Frankfurt an.
Leider hat sich anscheinend das gute Wetter verabschiedet seitdem es weiß, dass ich wieder ins Land gekommen bin.
Die nächste Station ist Marburg und dann heißt es wieder: living in the tabor paradise!
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